Heiko Bittmann:
Geschichte und Lehre des Karatedō
Verlag Heiko Bittmann 2017
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264 Seiten / DIN A5 / Paperback / 48 Abbildungen / ISBN 3-9807316-5-0
2. überarbeitete und erweiterte Auflage
des Buches "Die Lehre des Karatedō"
mit einem neuen Kapitel zur Geschichte des Karatedō
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Inhaltsverzeichnis:
Vorwort S. 7
I. Einleitung S. 9
II. Zur historischen Entwicklung der japanischen Kampfkünste S. 11
III. Zur Geschichte des Weges der Leeren Hand S. 27
1. Ursprünge und Einflüsse S. 27
2. Waffenverbote S. 30
2.1 Die Zeit unter Shō Shin bis zur Satsuma Invasion 1609 S. 30
2.2 Die Zeit von der
Satsuma Okkupation bis zum Ende des Königreiches S. 35
3. Bezeichnungen S. 58
4. Zusammenfassende Betrachtung S. 63
IV. Zu geistesgeschichtlichen Hintergründen und wichtigen Grundbegriffen der Lehre auf den
Wegen der Kampfkünste S. 71
1. Weg – dō S. 71
2. Leere – kū S. 76
3. Form – kata S. 79
V. Zur schriftlichen Überlieferung der Lehre auf den Wegen der Kampfkünste S. 83
1. Allgemeine Übersicht zur Entwicklung und zum Inhalt von Lehrschriften S. 83
2. Über bedeutende Lehrschriften der Tokugawa-Zeit S. 88
2.1 Takuan Sōhō — “Wundersame Aufzeichnungen der bewegungslosen Weisheit” S. 88
2.2 Yagyū Munenori —
“Familienüberlieferungen zu den Methoden des Gefechts” S. 92
2.3 Miyamoto Musashi — “Buch der Fünf Ringe” S. 97
3. Bemerkungen zu Lehrschriften bzw. zur Lehre des Weges der Leeren Hand S. 104
VI. Meister des Weges der Leeren Hand S. 107
1. Funakoshi Gichin S. 107
2. Miyagi Chōjun S. 114
3. Mabuni Kenwa S. 119
4. Ōtsuka Hironori S. 123
5. Kommentatoren der Lehrschriften S. 127
5.1 Takagi Masatomo S. 127
5.2 Nakasone Genwa S. 129
VII. Lehrschriften von Meistern des Weges der Leeren Hand S. 131
1. Funakoshi Gichin:
“Zwanzig Paragraphen der Leeren Hand” um 1930
Kommentiert von Takagi Masatomo 1988 und 1993 S. 131
2. Miyagi Chōjun:
“Allgemeine Darlegungen zum Weg der Chinesischen Hand” 1934 S. 145
3. Mabuni Kenwa:
“Haltung des Herzens des Übenden auf dem Wege der Leeren Hand” 1938
Nach Darlegungen Mabuni Kenwas verfasst und kommentiert von Nakasone Genwa
S. 158
4. Ōtsuka Hironori: Aus den “Analekten des Lehrmeisters” 1970 S. 171
5. Erläuterungen zu den Lehrschriften S. 195
5.1 Über die “Zwanzig Paragraphen der Leeren Hand” S. 195
5.2 Über die “Allgemeinen Darlegungen zum Weg der Chinesischen Hand” S. 200
5.3 Über
die “Haltung des Herzens des Übenden auf dem Wege der Leeren Hand” S.
204
5.4 Über die “Analekten des Lehrmeisters” S. 208
VIII. Schlussbetrachtung S. 213
Zeittafeln S. 221
Abkürzungen S. 222
Bibliographie S. 223
Index S. 243
Beschreibung:
Dieses Buch beschäftigt sich in erster Linie mit der Geschichte und Lehre des 'Weges der Leeren Hand' (karatedō). Darüber hinaus gewährt es Einblick in verschiedene Facetten der japanischen Geschichte und Kultur.
Nach der Einleitung beschreibt ein Kapitel die historische Entwicklung der japanischen 'Wege der Kampfkünste' (budō).
Anschließend wird die Geschichte des Karatedō ausführlich dargestellt
und erörtert. Dabei werden auch bislang verbreitete Thesen kritisch
hinterfragt.
Die folgenden Kapitel wenden sich der Lehre in den
traditionellen japanischen Kampfkünsten sowie des Karatedō im
Besonderen zu. Werden diese Kampfkünste vornehmlich unmittelbar vom
Lehrer zum Schüler vermittelt, findet sich zur Ergänzung der
Überlieferung, bzw. als ergänzendes Mittel der Schulung, auch die
Tradition der in Prosa oder Lyrik verfassten sogenannten Lehrschriften.
Diese enthalten verschiedenartige Lehrauffassungen in Bezug auf die von
ihren Meistern immer wieder besonders betonte Einheit der Komponenten
'Herz' (shin), 'Technik' (gi) und 'Körper' (tai) zum Studium der Wege der Kampfkünste oder im engeren Sinne einer jeweiligen 'Schule' (ryū).
Vor allem diese Lehrschriften bieten Einblick in eine tiefergehende
Zielsetzung: So kann ein Interessierter zum Beispiel aus der Sicht
eines Begründers einer Schule, über ein bloßes Kräftemessen bzw. über
Sieg oder Niederlage im Wettkampf, d. h. über ein messbares Ergebnis,
hinaus,von einem Weg der ganzheitlichen Vervollkommnung des Menschen
erfahren.
Als Beispiele für Lehrschriften des Karatedō wurden
Abhandlungen von den Begründern bzw. wichtigen Meistern der 'vier
großen Schulrichtungen' – Shōtōkan, Gōjūryū, Shitōryū und Wadōryū
– Funakoshi Gichin, Miyagi Chōjun, Mabuni Kenwa und Ōtsuka Hironori
ausgewählt. Die Darlegungen in diesen Schriften sind aber nicht nur auf
das Karatedō begrenzt zu sehen: Sie bieten im übertragenen Sinne auch
Einblick in grundsätzliche Gedanken zu den japanischen Kampfkünsten.
Zum besseren Verständnis wurde diesen Lehrschriften eine Einführung in
die geistesgeschichtlichen Hintergründe bzw. wichtigen Grundbegriffe
der japanischen Kampfkünste sowie ihrer schriftlichen Überlieferung
vorangestellt.
Ebenfalls vor den Lehrschriften zum Karatedō finden sich
Biographien ihrer Verfasser, die nicht nur die Lebensgeschichte der
Meister bzw. Kommentatoren vorstellen, sondern auch eine entscheidende
Phase der Verbreitung der Kampfkunst auf die japanischen Hauptinseln
und ihrer Weiterentwicklung widerspiegeln.
Es folgen die zum ersten Mal direkt aus dem Japanischen
ins Deutsche übersetzten Lehrschriften des Karatedō mit anschließenden
Erläuterungen. Die Gründe hierfür liegen zum einen im teilweisen Fehlen
westlicher Übersetzungen, zum anderen in der semantischen Präzision
gegenüber Sekundärübersetzungen. Dies betrifft auch andere Quellen und
ihre jeweiligen Titel.
Die Inhalte bzw. Erkenntnisse aus den vorangegangenen
Kapiteln sind in der Schlussbetrachtung noch einmal kurz
zusammengefasst und erörtert. Außerdem sind zahlreiche weiterführende
Anmerkungen, ein Literaturverzeichnis sowie ein Index mit
Schriftzeichen enthalten.
Buchbesprechungen:
- Das Werk enthält einen
quellenbasierten Überblick über frühe Entwicklungen in Ryukyu, der
bisher in der deutschsprachigen Literatur fehlte.
(Andreas Quast, FB,
21. November 2017)
- Fundierte Forschung übers Karate:
Ich kenne die Bücher des Autors schon seit etlichen Jahren. Daher war
es für mich selbstverständlich mir auch diese Arbeit zu kaufen. Das
Buch basiert zum Großteil auf der Dissertation von Herrn Bittmann wurde
aber um ein umfangreiches Kapitel über die Geschichte des Karate
erweitert. Auf sage und schreibe 44 zusätzlichen Seiten nimmt uns der Autor mit in
die Zeit vor und nach der Satsuma-Invasion und klärt über die
Waffenverbote zur Zeit des Ryūkyū-Königreiches auf.
Neben dem erweiterten Geschichtskapitel finden wir Biographien der vier
großen japanischen Schulgründer (Funakoshi Gichin - Shōtōkan-ryū,
Miyagi Chōjun - Gōjū-ryū, Mabuni Kenwa - Shitō-ryū und Ōtsuka Hironori
- Wadō-ryū).
Der Autor übersetzt dabei auch die großen Lehrschriften der jeweiligen
Meister. Jedem interessierten Karateka ist dieses Buch wärmstens zu
empfehlen!!!
(Amazon Rezension von Yannick S., 16. Februar 2018)
- Pflichtkauf:
Das Werk von Dr. Heiko Bittmann bietet durch seine wissenschaftliche
Herangehensweise und Verwendung japanischer Primärquellen eine
erfrischende Abwechslung in der Karate Literatur, wo oft genug
historische Halbwahrheiten unhinterfragt wiedergegeben werden. Ein
Pflichtkauf für jeden, der ernsthaft an einer fundierten
Auseinandersetzung mit Karate Historie und Hintergründen interessiert
ist.
(Amazon Rezension von Florian Wießmann, 08. April 2018)
- Leseempfehlung:
Vor beinahe zwanzig Jahren, 1999, veröffentlichte Heiko Bittmann seine
Dissertation im Fach Japanologie. Für mich war damals das Besondere,
dass er sich darin mit der Lehre das Karate-Dō beschäftigte – und zwar
als Sprach- und Kulturkundiger. Bis zu diesem Zeitpunkt beruhte
Literatur zum Thema Karate in Deutschland (aber auch im
englischsprachigen Ausland) vorwiegend auf englischen Texten, die
manchmal eher schlecht als recht weiterverarbeitet wurden, und einer
kräftigen Priese Fantasie der Autoren. Nun halte ich eine darauf
beruhende Neuauflage in den Händen, die ich – so viel vornweg – jedem
Karate-Übenden empfehlen kann. Es ist eine „Neuauflage“ im wahrsten
Sinn des Wortes, da Bittmann seine bestehenden Kapitel einer
gründlichen Durchsicht unterzogen hat und viele Anpassungen und
Informationen nach aktuellem Forschungsstand neu einfügte.
Als Karate Anfang des vergangenen Jahrhunderts von der
Präfektur Okinawa aus auf die japanischen Hauptinseln schwappte, traf
es auf eine reiche Kampfkunstwelt. Daher widmet sich Bittmann in seinem
Buch einleitend den historischen Hintergründen und kulturellen der
kämpferischen Traditionen Japans. Tatsächlich geht er ebenfalls auf
drei weit verbreitete Schriften der Kampfkünstler Miyamoto Musashi und
Yagyū Munenori sowie des Gelehrten Takuan Sōhō ein. Kenntnisse über
deren Werk helfen uns Karate-Übenden bei der Besseren Einordnung der
jüngeren Lehrtexte des Karate. Und abgesehen davon sind sie ebenso für
sich allein interessant.
Durch die Großteils mündliche Überlieferung des Karate
konnten sich in Karate-Kreisen ein paar Legenden über seine Ursprünge
bilden, die im Laufe der Zeit nicht nur weitergegeben und verbreitet,
sondern zu allem Überdruss auch noch weiter aufgebauscht wurden. Eine
dieser hartnäckigen Legenden handelt von einem vermeintlichen
Waffenverbot, das „arme Bauern“ dazu veranlasst soll, sich in
unbewaffneten Kampftechniken zu üben, um ihr Leben vor böswilligen
Übergriffen schützen zu können. Eben dieser Legende widmet Bittmann ein
eigenes – neues – Kapitel. Die Frage, wie man sich mit etwas
auseinandersetzt, dass es so nicht gegeben hat, löst er dabei auf die
schlüssigste Art und Weise: Indem er alte Dokumente durchforstete und
darin Beispiele für Waffen und deren Einsatz ausfindig machte. Dem
Leser übersetzt er zum Beispiel ein sehr lebensnahes Beispiel von einem
Nachbarschaftsstreit, der sich um gepflanzte Blumen drehte und bald
blutig eskalierte.
Wie zuvor legt er im Hauptteil seine Übersetzungen von
vier frühen Texten über die Lehre des Karate vor. Dabei vergisst er
nicht, die Urheber und Kommentatoren der Texte vorzustellen.
Bemerkenswert ist etwa ein Text von Miyagi Chōjun, dem Gründer des
Gōjū-Ryū. Miyagi hat uns wenig Schriftliches hinterlassen, weswegen ein
derartig seltener Text umso wertvoller erscheint. Englische Fassungen
von Miyagis Text könne mit Bittmanns Übersetzung nicht mithalten,
weswegen sich allein dafür der Blick ins Buch lohnt. Darüber hinaus
präsentiert er Texte von Ōtsuka Hironori, dem Gründer des Wadō-Ryū,
Nakasone Genwa und Mabuni Kenwa, dem Gründer des Shitō-Ryū, sowie
zwanzig Lehrsätze von Funakoshi Gichin, auf den das Shōtōkan-Ryū
zurückgeht. Funakoshis kurze Lehrsätze wurden unter anderem von Takagi
Masatomo erklärt, und Bittmann überträgt eben diese Erklärungen
zusätzlich ins Deutsche. Insgesamt finden sich folglich vier der heute
verbreitetsten Karate-Strömungen in Bittmanns Werk vertreten. Alle vier
Übersetzungen bespricht Bittmann fachmännisch, so dass auch Neulinge
auf dem wichtigen Feld der Lehre und Geschichte des Karate kaum
Verständnisprobleme beim Lesen bekommen dürften.
Ergänzt werden die Kapitel durch einige geschichtlich
wertvolle Fotos und zahlreiche Quellenangaben. Karate hat es knapp
hundert Jahre nach seiner Ankunft in Japan verdient, richtig begriffen
und weitergegeben zu werden. Bittmanns Buch ist hierfür eine
ausgesprochene sinnvolle Hilfe, weswegen ich es an dieser Stelle als
Lese- und Studienstoff empfehle.
(Henning Wittwer in Toshiya 2017/4)
- Auch mein Studium der
Sportwissenschaft wurde von der Dissertation Bittmanns stark
beeinflusst. Die Tiefe und Qualität seiner Recherche und Darstellung
war bis dato im deutschsprachigen Raum ungesehen. Und setzt bis heute
Maßstäbe in der Szene! Ich freue mich, dass er sich die Zeit genommen
hat, aus dem ursprünglich rund 400seitigen wissenschaftlichen Werk eine
Fassung für den allgemeinen Leser zu gestalten. Ein MUSS für jeden
ernsthaften Karateka!
(Matthias Beschnidt, FB, 31. Mai 2018)
- Aktueller Forschungsstand zur Karategeschichte:
Heiko Bittmann gehört nicht zuletzt seit seiner viel beachteten
Dissertation „Karatedô. Der Weg der Leeren Hand“ (1999) zu einem der
wichtigsten deutschen Experten auf dem Gebiet der Lehre und der
Geschichte des Karate. Im Jahr 2000 folgte mit „Die Lehre des Karatedô“
eine komprimierte aber nicht weniger lesenswerte Version seines
Erstlingswerks für „all diejenigen, die sich für die japanische Kultur
im allgemeinen und innerhalb dieser insbesondere für die traditionellen
Wege der Kampfkünste interessieren“. Mit seinem Buch „Geschichte und
Lehre des Karatedô“ (2017) liegt nun eine überarbeitete und erweiterte
Neuauflage dessen vor.
Eine neue Auflage macht vor allem dann Sinn, wenn neue
Erkenntnisse vorliegen. So hat Bittmann sein Buch von 2000 überarbeitet
und es um eine ausführliche Darstellung der Geschichte des Karatedô –
beginnend im 14. Jahrhundert – ergänzt. Auf Basis eigener Recherchen
und neuen Forschungsergebnissen nutzt er dabei in der westlichen
Literatur bisher unbekannte Quellen, wie beispielsweise das
Reisetagebuch satsuyû kikô von 1801. Mithilfe zahlreicher
Originalquellen zeigt er in seinem neuen Kapitel darüber hinaus, dass
Waffenverbotsmaßnahmen in Ryûkyû differenzierter zu betrachten sind und
diese nicht allein als ein Grund für die Entwicklung von indigenen
Kampfmethoden zu werten sind.
Die Geschichte des Karate war seit jeher geprägt von
falschen Annahmen, Missverständnissen und Fehlinformationen.
Erfreulicherweise werden diese auf der Grundlage tiefgründiger,
wissenschaftlicher Bemühungen nach und nach korrigiert. Wer sich auf
den aktuellen Stand der Forschung in Bezug auf die Geschichte und Lehre
des Karatedô bringen möchte, sollte Bittmanns Neuauflage unbedingt
lesen. Vor allem im deutschsprachigen Raum gibt es derzeit nicht viele
gute fundierte Arbeiten zum Karate, die wirklich neue Erkenntnisse
liefern. Bittmanns Buch ist auf jeden Fall eine davon und daher äußerst
empfehlenswert.
(Amazon Rezension von Thomas Feldmann HOPLOblog, 15. November 2018)
- Die Reverenzpublikation zur Geschichte des Karatedō: Um
es auf den Punkt zu bringen: Das ist DIE Referenzpublikation zur
Geschichte und Lehre des Karatedō. Deshalb habe ich das Buch mehrfach
für unsere Universitätsbibliothek bestellt und empfehle es meinen
Student*innen, die das Fach Karate belegen. Die Merkmale, an denen ich
meine Einschätzung festmache, sind
- Fundierung: Bittmann baut seine Darstellung auf einer umfassenden Quellenrecherche auf;
- Seriosität: Anstatt die weit verbreiteten Mythen und Legenden wiederzukäuen, liefert Bittmann verlässliche Fakten;
- Breite: Bittmann verfolgt nicht nur den Mainstream der Entwicklung
der Kampfkunst Karatedō, sondern befasst sich mit allen für das Themen
wesentlichen und historisch relevanten Autoren und deren Schriften;
- Tiefe: Bittmann verfügt aufgrund seiner Kompetenzen im Japanischen
sowie aufgrund seiner langjährigen beruflichen Tätigkeit in Japan über
einzigartige Möglichkeiten, in den gewählten Stoff einzudringen und
Details herauszuarbeiten, die so in keinem anderen Werk zu finden sind;
exemplarisch sei in diesem Zusammenhang hingewiesen auf die
Erläuterungen zu den „Zwanzig Paragraphen der Leeren Hand“ von
Funakoshi Gichin (S. 195-200), deren aufmerksame Lektüre ich jedem*r
interessierten Karateka ans Herz lege;
- Lesbarkeit: Apropos Lektüre: Auch wenn Bittmann selbstverständlich -
denn die Grundlage seines Buches ist seine Dissertation aus dem Jahr
1999 - einen wissenschaftlichen Anspruch erhebt, so schreibt er doch
allgemein verständlich, d.h. so, dass man das Buch auch einfach mal ins
Training - ja sogar ins Kindertraining - mitnehmen und daraus vorlesen
kann, z.B. (S. 161; Bittmann übersetzt hier einen Text von Mabuni Kenwa
und Nakasone Genwa aus dem Jahr 1938): „Da die Leere Hand eine
Kampfkunst ohne Hände ist, ist die Art der Verlagerung des Körpers und
die Art des Gebrauchs der Hände am wichtigsten. (...) Auch wenn der
Gegner der Besitzer einer noch so starken Faust ist, mit der er gegen
eine empfindliche Körperstelle stößt, wenn man in seinem Herzen über
die hinreichende Verlagerung des Körpers Kenntnisse besitzt, braucht
man sich nicht besonders zu fürchen. Besitzt man in seinem Herzen zudem
Kenntnisse über den hinreichend eingeübten Gebrauch der Hände, kann das
Sanfte das Harte kontrollieren“;
Das Buch ist also nicht nur, aber eben auch ein Buch für
Akademiker*innen und spricht insofern einen sehr breiten
Leser*innenkreis an.
(Amazon Rezension von Purzelbaumprofessor (Prof. Dr. Peter Kuhn vom
Institut für Sportwissenschaft der Universität Bayreuth), 24. Februar
2019)
- Pflichtkauf für jeden seriösen Karateka: Das
Wissen über die Geschichte und den Ursprung des Karate ist, in meinen
Augen, ein absolutes Muss, wenn man nicht nur für die Fitness und den
Wettkampf lernen möchte. Wenn man versteht, wie sehr diese Kampfkunst
über die Zeit beeinflusst und geformt wurde, sei es durch einzelne
Personen oder durch politische Regimes, dann versteht man auch wie sehr
sich die aktuelle Lehre von den Ursprüngen unterscheidet. Wie
US-Amerikanische Astronom Carl Sagan sagte: "Sie müssen die
Vergangenheit kennen, um die Gegenwart zu verstehen."
Herr Bittmanns "Geschichte und Lehre des Karatedo" ist eins der wenigen
wirklich seriösen, wunderbar recherchierten, wissenschaftlichen Werken
auf dem deutschen Markt für Karateliteratur. Alleine das
Literaturverzeichnis erstreckt sich auf über 20 Seiten und wer das zu
schätzen weiß, versteht, das das ein Merkmal für hohe Qualität ist.
Anstatt romantischer Mythen und Halbwahrheiten bietet dieses Buch
Fakten und ich fand es, in Hinsicht auf einige bestimmte Irrglauben in
Karate (z.B. das "Waffenverbot" durch die Samurai aus Satsuma) viel
wertvoller, als die Literatur von vielen japanischen Meistern, deren
Namen jeder kennt. Darum benutze ich es derzeitig als eine der
wichtigsten Quellen für meine Abschlussarbeit an der Universität.
Ich möchte Herrn Bittmann für seine Arbeit danken und wünsche mir, dass
der deutsche Markt für Karateliteratur durch mehr Werke dieser Qualität
bereichert wird.
(Amazon Rezension von Philipp S., 26. Februar
2019)
- Räumt auf mit Mythen und Halbwahrheiten: In
prinzipiell fast allen wissenschaftlichen und halbwissenschaftlichen
Werken zum Thema Karate taucht das ominöse Waffenverbot auf, das die
Entwicklung von Karate (bzw. seinen Vorläufern) als Guerilla-Kampfkunst
gegen (Satsuma-) Samurai notwendig gemacht habe.
Bittmann widerlegt akribisch und unter tiefer, kluger Analyse von
japanischen Originalquellen aus den Archiven von Okinawa diese Legende,
sodass zu hoffen ist, dass dieses Werk ein für allemal einen
hartnäckigen Kampfsportmythos zerstört.
Schon in der vorigen Ausgabe war Bittmanns Arbeit ein Standardwerk, das
durch die Vertiefung obiger Analyse sowie sinnvolle Erweiterung und
Überarbeitung anderer Bereiche noch deutlich an Wert hinzugewonnen hat.
Wie schon einige der anderen Rezensionen herausgestellt haben, ist
dieses Buch das Gegenteil von zwielichtigem Karate-Hokus-Pokus, sondern
legt einen sicheren Trittstein für die weitere Begehung des
Wissenschaftsfelds Kampfkunst und Kampfsport.
Dass hierbei mit einer (wissenschaftlich üblich) hohen Anzahl an
Quellen und Verweisen gearbeitet wird, stört den Lesefluss in keiner
Weise.
Insgesamt ein spannendes, aufmerksames und dichtes Buch, das mir beim Lesen viel Freude und manch neue Erkenntnis bereitet hat.
(Amazon Rezension von Martin Meyer, 11. März
2019)
- Hervorragendes Werk mit Forschungshintergrund:
Das umfängliche Werk "Geschichte und Lehre des Karatedo" von Heiko
Bittmann ist ein in dieser Form einzigartiges Buch, das detailliert und
am Original orientiert bisher unveröffentliche Informationen zum Thema
liefert. Es werden nicht nur die verschiedenen Karatestile sowie deren
Entstehung, sondern auch deren Schöpfer dargestellt, dies umfangreicher
und detaillierter als in anderer Literatur. Das Buch von Heiko Bittmann
ist besonders wertvoll, ich empfehle seine Lektüre. Einzigartig auch
die gründlichen Fußnoten mit Hintergrundinformation sowie die Verweise
auf weiterführende Literatur im Schlußteil des Werkes. "Geschichte und
Lehre des Karatedo" ist ein wissenschaftliches Dokument mit einem
intensiven Forschungshintergrund. Als am Budosport Interessierter
möchte ich Herrn Bittmann mein Kompliment für seine Arbeit aussprechen.
(Ebay Rezension von weina1726, 25. April 2019)
- Kaufempfehlung und absolute Pflichtlektüre:
Dieses Werk gehört in jedes Bücherregal eines Karate-Praktizierenden!
Der Autor Herr Bittmann thematisiert in diesem Werk bislang unbeachtete
Texte und Quellen, die selbst einem schon tiefer forschenden Budōka/
Karatedōka, in weiten Teilen unbekannt sind. Jede (!) Seite dieses
Werks ist gespickt mit einem derart reichhaltigen Fundus an
Informationen, dass eine Lesepause wirklich schwierig wird.
Zum Inhalt:
Herr Bittmann startet mit einem ausführlichen Ausflug in die
historische Entwicklung japanischer Kampfkünste. Pferd und Bogen finden
ebenso Beachtung, wie Schwert- und Feuerwaffenkunst; ein breiter und
gleichzeitig konzentrierter Einblick in die verschiedenen japanischen
Kriegskünste.
Im Anschluss geht der Autor über zur Geschichte des Weges
der Leeren Hand. Neben den Ursprüngen und Einflüssen thematisiert der
Autor sachlich und sehr ausführlich die sagenumwobenen Waffenverbote
zur Zeit der Satsuma Invasion und korrigiert mit Hilfe von fundiertem
Wissen und stichhaltigen Quellen so manche Legende und Fehlinformation!
Im nächsten Kapitel steigt der Autor tiefer in die
geistesgeschichtlichen Hintergründe der Kampfkünste ein und beleuchtet
wichtige Grundbegriffe ihrer Lehre: der „Weg“, die „Leere“ und die
„Form“ bilden hier den Rahmen.
Das darauffolgende, große Kapitel befasst sich mit der
Untersuchung schriftlicher Quellen über die Kampfkünste. Über 20 Seiten
mit detaillierten Analysen werden abgerundet mit einer Überleitung zu
Lehrschriften des Wegen der Leeren Hand. Bis hierhin hat sich der Leser
durch gut das halbe Werk gearbeitet.
Nun richtet der Autor den Fokus auf vier große Meister des
Karatedō: Die Sensei Funakoshi Gichin, Miyagi Chōjun, Mabuni Kenwa und
Ōtsuka Hironori werden unter verschiedenen Gesichtspunkten behandelt.
Ihre Vita, ihr Wirken in der Kampfkunst und im Anschluss auch ihre
Lehrschriften sind Thema der zweiten Hälfte des vorliegenden Werks und
werden ebenfalls mit Hilfe von eigener Recherche und neuesten
Forschungsergebnissen dem Leser verständlich und ausführlich
vorgestellt.
Fazit:
Ein derart wissenschaftlich fundierter Einblick in historische
Begebenheiten und Themen des Karatedō sucht in der deutschsprachigen
Fachliteratur seines Gleichen, ich persönlich schätze das sehr bei
Bittmann, Wittwer und Quast. Jeder Studierende auf dem Weg der Leeren
Hand sollte sich dieses Werk zulegen!
(Amazon Rezension von Justin Rathert, 5. März
2020)
- Unverzichtbare Karate-Lektüre in wissenschaftlicher Qualität:
Bereits andere Werke von Herrn Heiko Bittmann haben mich wegen seiner
wissenschaftlichen Herangehensweise und sorgfältiger Forschung wirklich
begeistert, daher musste ich als Karateka dieses Buch unbedingt haben -
und es lohnt sich.
Das intensiv recherchierte Werk räumt mit Missverständnissen und
Halbwahrheiten auf. Im Gegensatz zu dem Unfug, den die meisten
deutschsprachigen Bücher über Karate bieten - wo diverse Sportler
einfach nach dem Prinzip der stillen Post voneinander abgeschrieben
haben - bietet Herr Bittmann sorgfältige Recherchen in japanischen
Primärquellen und liefert die wissenschaftliche Arbeit einens
Historikes ab.
Aus meiner Sicht handelt es sich hierbei um das beste Buch
über Karate in deutscher Sprache - ein absoluter Pflichtkauf für jeden,
der sich für Karate interessiert.
(Amazon Rezension von 柔術研究員, 20. März
2020)
- Sehr gute Einführung über Entstehung und Hintergründe des modernen Karate-Do: Heiko
Bittmann liefert mit dem vorliegenden Buch einen hervorragenden
Überblick über Entstehung und Hintergründe des Karate-Do. Es schildert
knapp und informativ die geschichtliche Entstehung des modernen
Karate-Do und seine Ursprünge auf Okinawa bzw. den Ryukyu-Inseln. Dabei
räumt Bittmann auch mit modernen Legenden auf, wie etwa dem angeblichen
Verbot, Waffen zu tragen.
Diese Entstehungsgeschichte wird ergänzt durch einen kurzen Überblick
wesentlicher Lehrschriften der japanischen Kampfkünste und abgerundet
durch Kurzbiographien sowie Lehrschriften der Begründer der 4 großen
modernen Stilrichtungen im Karate-Do. Zuguterletzt folgen noch ein paar
kurze Erläuterungen des Autors zu diesen Lehrschriften.
Ein kleines Zuckerl am Rande: die Auszüge aus den „Annalekten des
Lehrmeisters“ von Otsuka Hironori wurden direkt vom Autor aus dem
japanischen ins Deutsche übersetzt. Wer, wie ich, des Japanischen nicht
mächtig und muttersprachlich deutsch ist, muss sich nicht länger durch
englische Texte mit fragwürdiger Übersetzungsqualität quälen, wenn er
sich für Selbige interessiert.
Alles in allem ein tolles und kompaktes Buch, welches allen, die sich
mit den Hintergründen des Karate-Do beschäftigen wollen, einen sehr
guten Einstieg und ersten Überblick über die Materie bietet. Ich habe
es allen meinen Schülern empfohlen.
(Amazon Rezension von ck1, 23. September
2020)
- Herausragend:
Es gibt viele Bücher über Karate. Dieses Buch nimmt eine Sonderstellung
ein. Sorgfältig recherchiert (mit umfangreichen Quellennachweis) hält
sich das Buch an historischen Namen und Daten, erwähnt aber auch
mythische Annahmen. Schwerpunkt ist der intellektuelle Hintergrund und
somit die Seele des Karate. Der Weg zum Erfolg ist das Konzept der
Deeskalation. Mentale Stärke in einer scheinbar aussichtslosen
Situation, nicht das Herz anzuhalten = Panik, sondern ein Höchstmaß an
Konzentration zutage zu legen. Die Bedeutung von Zen und Karate (eine
unvoreingenommene nicht wertende Haltung die den Raum maximaler
Flexibilität eröffnet). Das Buch wirkt zu Weilen wie Privatunterricht
bei einem Meister. Unter den deutschsprachigen Karate Büchern ein Juwel.
(Amazon Rezension von Mario Ehrmann, 25. August 2021)
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